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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Liebst Du mich?

Johannes 21, 15–19 Nachdem sie gegessen hatten, sagt Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr, als diese mich lieben? Er sagt zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er sagt zu ihm: Weide meine Lämmer! Und er sagt ein zweites Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Der sagt zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er sagt zu ihm: Hüte meine Schafe! Er sagt zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und er sagt zu ihm: Herr, du weißt alles, du siehst doch, dass ich dich lieb habe. Jesus sagt zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selber gegürtet und bist gegangen, wohin du wolltest. Wenn du aber älter wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst. Das aber sagte er, um anzude

Die Kirche ist leer....Halleluja

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Gesehen im Wedding: Carsten, Du hast recht. Es war in Moabit.

Zwischen Glaube und Zweifel

Johannes 20, 24-29 Thomas, der Zwilling genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als der auferstandene Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Am Ende des vergangenen Jahres haben wir im Stadtkloster wieder mit einer Gruppe den „Übergang in Segen“

Rühre mich nicht an

Johannes 20, 11–18 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und s

Fazit und Bäm!

Heute, am Karfreitag geht unsere diesjährige Fastenzeit zu Ende. Vielleicht hat sich der eine oder die andere vorgenommen, entweder kein Fleisch zu essen oder keinen Alkohol zu trinken oder eine andere Art des Verzichts zu leben. Nun ist es alles anders gekommen und der Virus, sowie die Reaktionen und Restriktionen darauf, haben unser ganzes Leben verändert. Was für eine Fastenzeit! Alles schwimmt davon, alles ist infrage gestellt. Wir haben Angst: krank zu werden, andere anzustecken, liebe Menschen krank werden und sterben zu sehen, unsere Arbeit zu verlieren, das geregelte Einkommen, unseren Reichtum, Hunger zu leiden, Mangel, Verlust, unser Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe und Geselligkeit nicht leben zu können, unsere Rechte als demokratische Staatsbürger nicht wahrnehmen zu dürfen…  Und bei all dem gibt es eine Erkenntnis, eine Wahrheit, die fast zu banal ist, um sie hier noch einmal zu nennen. In vielen Stunden der Stille und des Gebetes, des Reinhörens und Reins

Kreuz und Schuld – die Liebe ist nicht totzukriegen

Es ist erst Kar-Mittwoch, aber trotzdem hier schon mal ein Impuls zum Karfreitags-Geschehen. Euch allen gute, konstruktive und behütete Tage bis Ostern! Aus dem Brief des Paulus an die Kolosser, 2, 13-15 Euch, die ihr tot wart in euren Verfehlungen, im unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, euch hat er zusammen mit ihm lebendig gemacht, indem er uns alle Verfehlungen vergeben hat. Zerrissen hat er den Schuldschein, der aufgrund der Vereinbarungen gegen uns sprach und uns belastete. Er hat ihn aus dem Weg geräumt, indem er ihn ans Kreuz heftete. Die Mächte und Gewalten hat er ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt, ja im Triumphzug hat er sie mit sich geführt. In diesen Tagen liegt es scheinbar nahe, zwischendurch mal die Nachrichten auszuschalten und an bessere Zeiten zu denken. Die Karwoche und Jesu Tod am Kreuz an Karfreitag scheinen dazu nicht sonderlich gut zu passen. Und doch dürfen wir im Geheimnis des Kreuzes einen Zuspruch erahnen, der Men

Was ist das Schlimmste an Corona?

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Da würde mich jetzt mal eure Meinung dazu interessieren. Ist es die Langeweile, die Angst, die wirtschaftlichen Folgen, die Ungewissheit? Bei mir ist es… etwas schwierig, das zu erklären: das Misstrauen gegenüber anderen oder dass mir das Vertrauen in die Menschen um mich herum abhanden kommt, das Vertrauen in das Gute. Mein Optimismus. Ich will es gar nicht in Zweifel ziehen, dass die ganzen Einschränkungen und Dinge notwendig sind. Der Abstand von 1,5 m zu anderen Leuten. Irgendwie guckst du doch die andern an und kannst dir nicht sicher sein, dass die Leute um dich herum das Virus nicht auch haben. Du entwickelst ein Misstrauen den anderen gegenüber. Und das ist sonst normalerweise überhaupt nicht mein Ding. Ich bin der Meinung, dass die allermeisten Leute in dieser Stadt, auf dieser Welt, ganz in Ordnung sind und dass man mit ihnen umgehen kann, dass sie, wenn ich nett zu ihnen nom, die auch nett zu mir sind. Und dieses Gefühl kommt mir gerade abhanden

Moses und die Durststrecke

Herzliche Grüße aus dem Stadtkloster Segen! Hier ein Impuls vom ora-et-labora-Tag am 14. März 2020 Exodus / 2. Mose 17, 3-6 D as Volk dürstete nach Wasser, und es murrte gegen Mose und sprach: Warum hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich, meine Söhne und mein Vieh sterben zu lassen vor Durst? Da schrie Mose zum HERRN und sprach: Was soll ich machen mit diesem Volk? Nur wenig fehlt, und sie steinigen mich. Der HERR aber sprach zu Mose: Zieh vor dem Volk her und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir. Auch deinen Stab, mit dem du den Nil geschlagen hast, nimm in deine Hand, und geh! Sieh, ich will dort auf dem Felsen am Horeb vor dir stehen. Dann schlage an den Felsen, und es wird Wasser aus ihm hervorquellen, und das Volk kann trinken. Und so machte es Mose vor den Augen der Ältesten Israels. Das Volk, von dem hier die Rede ist, macht eine lange Durststrecke durch: J ahrelang sind sie schon unterwegs, quer durch die Wüste, oh

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst – nicht statt deiner selbst

Matthäus 22,37- 39 Jesus sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Jesus zitiert hier aus dem Gesetz des Mo se: „ Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev / 3. Mose 19,18). Dieser Aufruf zur Nächstenliebe ist auch ein Aufruf zur Selbstliebe und Selbstannahme. Schließlich heißt es „ Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ - und nicht „statt deiner selbst“ . Gott hat uns geschaffen und er nimmt uns an wie wir sind. Und wir sind eingeladen, es ihm gleich zu tun und uns auch so anzunehmen, wie wir sind. Aus dem Jesus-Wort im Matthäus-Evangelium können wir diesen Dreiklang herauslesen - es geht um ein dreifaches Lieben: Gott lieben, den Nächsten oder die Nächste lieben, sich selbst lieben