Osterspaziergang 2021 Naja. Eigentlich war der Spaziergang, bei dem diese Bilder entstanden sind, nicht an Ostern, sondern eine Woche danach. Und die Gedanken, die dazu führten, hatte ich in genau dieser einen Woche. Aber Ostern ist ja schließlich nicht nur an Ostern... doch ich greife vor – jetzt mal lieber der Reihe nach… Es fing damit an, dass ich hörte, ein Schwager von mir hätte seine Arbeitsstelle gewechselt. Nach über 20 Jahren und mitten in der Coronakrise. Und das mit Anfang 60. Ein anderer Schwager hat schon letztes Jahr gekündigt und bei einem anderen Arbeitgeber angefangen, kurz nach seinem 63. Geburtstag. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, aber solche Geschichten höre ich in letzter Zeit öfters. Mitten im Lockdown etwas Neues anzufangen? Dann gab es am Mittwoch das »Bibel teilen« (per Internetkonferenz) der alt-katholischen Gemeinde Münster. Thema war der »Gang nach Emmaus« (Lukas 24, 13-35) und dabei kam die Frage auf, warum die beiden Jünger Jesus nicht erkan...
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Corona und die Pest
Von
Ruth Tuschling
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Eine furchtbare Übertreibung, wenn man das Coronavirus mit der schwarzen Pest des 14. Jahrhunderts vergleicht? Was die Todesrate angeht, stimmt das natürlich: insgesamt ca. 30% der europäischen Bevölkerung sind bei dem ersten Pestschub 1347-50 gestorben, vereinzelt waren die Todesraten wesentlich höher. Aber was die Reaktion der Bevölkerung und die wirtschaftlichen Auswirkungen angeht, sieht einiges erstaunlich ähnlich dem, was wir jetzt alltäglich erfahren. Ein Blick 600 Jahre zurück In seinem Buch Der schwarze Tod in Europa. Die Große Pest und das Ende des Mittelalters (1994) beschreibt Klaus Bergdolt detailliert die Verbreitung der Krankheit durch die europäischen Länder. Die Ursachen kannte man nicht, verwies oft auf „verpestete“ Luft oder Fäulnisgerüche von verdorbenen Lebensmitteln oder Brunnen. Mehrmals wird in zeitgenössischen Berichten vermerkt, dass allein der Anblick eines Pestkranken töten konnte – ein Hinweis auf die besonders tödliche Variante der Lungenpest, die du...
Sieben Thesen zu "Gemeinde der Zukunft" (alt-katholisches Jahresthema 2021)
Von
Ulf-Martin Schmidt
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Und wie angekündigt hier meine sieben Thesen: 1) Alt-Katholische Gemeinde der Zukunft wird diverser. Unsere Kirche war noch nie überall gleich. Bereits in den 1870er Jahren waren unsere Mitglieder eine Mischmenge aus liberalen, demokratischen, nationalen, spirituellen, aufklärerischen, verkopften, antiautoritären und kämpfenden Charaktären (ohne Anspruch auf Vollständigkeit in der Auflistung) - die überhaupt nicht homogen war! Der gemeinsame Gegner war leicht zu definieren, aber wohin die Reise gehen sollte, wurde damals schon kontrovers gelebt. Insofern ist Diversität in unserer Kirche eigentlich nichts Neues. Aber sie wird sich zukünftig anders zeigen. Da es heute keine geschlossenen ortsübergreifenden Milieus in alter Prägung mehr gibt, werden unsere Gemeinden zukünftig noch mehr vom konkreten Lebensumfeld vor Ort in ihrer Identität geprägt werden. Ob Metropole, Großstadt, Kleinstadt oder Dorf; Weg- oder Zuzugsregion; Hippstertown, urbane Umgebung oder ländlicher Raum. Die jewe...
Refo Moabit?
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